Erinnerung an Otto Steffen †

50 Jahre – 1966 bis 2016 –  prägte unser Ehrenvorsitzender Otto Steffen als Bürgermeister die Entwicklung, die kommunale Politik und damit das Leben unseres Dorfes. Von der Vision „seiner“ Gemeinde profitieren die Wendtorfer:innen heute noch täglich an vielen Stellen und sein Wirken begleitet einen immer noch auf „Schritt und Tritt“. Dies sind für die immer noch dörflich geprägte Gemeinde unter anderen

  • der weit über die Ortsgrenzen beliebte Naturerlebnisraum,
  • die umfangreichen Sportanlagen,
  • die Marina mit einem der größten Sportboothäfen der Osteeküste,
  • die neu angesiedelte Feriensiedlung mit touristischem Umfeld,
  • der Museumshafen mit seiner Museums-Seebrücke,
  • der ortsansässige Supermarkt.

2016 verstarb Otto Steffen nach einem erfüllten Leben. Ihm zum Andenken soll im folgenden gedacht werden.

Über das Leben von Otto Steffen

Über das Leben eines Freundes der 18383 Tage, oder 2626 Wochen und 1 Tag als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Wendtorf, die Perle an der Ostsee, im Amt war. Der Politfuchs von Wendtorf, Lebensabschnitte und Dank an die gemeinsame Zeit.

Am 18.09.1932 in Wendtorf geboren und aufgewachsen. Eltern: Katharina Steffen, geborene Narodylo und Bernhard Steffen.

Auf dem Schoß seiner Mutter Bild: Uwe Kokelski

In seiner Jugend hat Otto in Laboe Fußball gespielt. Der Zeitraum ist mir nicht bekannt. Ich erinnere mich aber daran, dass ich ihn als kleiner Junge (Joe Steffen) noch auf der Fußballkoppel von Wiese habe spielen sehen.

  • 1946 Lehre bei der Baufirma Bruhn in Heikendorf zum Zimmermann
  • 1949 Wechsel zu HDW.
Bei HDW Bild: Uwe Kokelski

 

  • Ausbildung zum Werkmeister HDW. Er hat auch die Taucherabteilung einige Zeit lang geleitet. Ich erinnere mich daran, dass es auch selbst getaucht hat. Den Helmtauscherschein hat er während eines Urlaubs am Ammersee gemacht.
  • Mitglied der SPD seit 24.05.1958
  • 27.08.1960 Hochzeit Otto heiratet seine Erika 1961 Geburt von Joe
  • Gemeindevertreter seit 11.03.1962
  • 1964 Geburt von Carmen
  • 04.04.1966 Otto wird zum Bürgermeister der Gemeinde Wendtorf gewählt
  • Stellvertretender Schulverbandsvorsteher im Schulverband Probstei-West seit 1969 Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins Wendtorf seit 1969
  • Vorsitzender der SPD Arbeitsgemeinschaft Ostufer –Probstei seit 1970
  • Mitglied im Entwässerungsverband Ostufer Kieler Förde seit 1971
  • Stellv. Vorsitzender des Wasserversorgungsverbandes Probstei seit 1972
  • Vorsitzender des SPD – Ortsvereins Wendtorf seit Februar 1973
  • Mitglied des Stein-Wendtorfer Fischervereins, der Schweinegilde Wendtorf-Lutterbek-Brodersdorf und der Totengilde Wendtorf usw.

Damals war die Gemeinde Wendtorf noch ein kleines Bauerndorf mit rund 320 Einwohnern. Jetzt dank seiner Rührigkeit, ist Wendtorf eine bedeutende Wohn- Agrargemeinde und ein Ferienwohnort mit etwa 1000 Einwohnern geworden. Seinem persönlichen Engagement ist es zu verdanken, dass Wendtorf einen Naturerllebnisraum und moderne Sportanlagen erhalten hat. Hier, so Otto hat er persönlich viel Freizeit investiert und laufend Hand angelegt. Sein Einsatz für den Bau des Marina Ferienzentrums war selbstverständlich.

  • 1988 erhält Otto das Bundesverdienstkreuz am Bande durch Innenminister Professor Hans Peter Bull
Hans Peter Bull ehrt Otto Steffen Bild: Uwe Kokelski
  • 1994 Amtsvorsteher des Amtes Probstei Land
  • 1994 NDR – Prominente kicken gegen Probsteier Bürgermeister mit Carlo von Tiedemann
1994: Prominente gegen Bürgermeister der Probstei Bild: Uwe Kokelski

1994/5 Otto verlässt HDW und geht in Rente und arbeitet seitdem als Bürgermeister Full Time Job, als Ayla 1996 geboren wurde, war er schon in Rente.
Hobbies In jungen Jahren war das sicherlich Fußball. Er erzählt heute noch gerne von seinen Fußballkumpels von damals und seinen Erlebnissen.
Wo er besonderen Wert auf legte, ist auf jeden Fall sein Treibhaus, welches im letzten Jahr durch einen Sturm fast zerstört und jetzt wieder aufgebaut wurde. In diesem Treibhaus hat er
jahrzehntelang seine Tomatenpflanzen (und Gurken) gezüchtet.
Als die Enkelkinder Ayla, Celine, Philipp und Kim dann da waren, hatte Otto natürlich viel Zeit mit ihnen verbracht.
Größtes Highlight war, auf dem Rasenmäher mitzufahren.

Auf dem Rasenmäher Bild: Uwe Kokelski
  • 1996 30 Jahre Bürgermeister
  • 2006 40 Jahre Bürgermeister
  • 2016 50 Jahre Bürgermeister

Eine Anekdote am Rande: Wir hatten beide mal den gleichen Chef (Vorgesetzten), es war Dr. Alfons Galette Landrat des Kreises Plön und 1. Vorsitzender des Landesverbandes der Lebenshilfe Schleswig – Holstein, Otto als Bürgermeister und ich als Schatzmeister der Lebenshilfe. Immer nach einer Vorstandssitzung sagte Dr. Galette: Bitte liebe Grüße an Herrn Steffen, zuerst war ich baff, das Dr. Galette CDU Mitglied und Otto SPD Mitglied war.. Aber im Gespräch erläuterte er mir, dass Herr Steffen ein toller Mensch sei und er großen Respekt zeigt für alles was Herr Steffen für seine Gemeinde geleistet hat, aber auch bei Gesprächen mit der CDU Landesregierung gab es immer viel Lob, auch wenn er manchmal penetrant und nervig war, sein Motto als Fußballer, man muss immer am Ball bleiben (alte Fußballerweisheit), flog er hinten raus, stand er 5 Minuten später wieder beim Sachbearbeiter und formulierte seinen Antrag erneut, er ließ erst locker, wenn es hieß, Herr Steffen ihr Antrag wird bearbeitet, was für eine tolle menschliche Stärke.

Wie sagte der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Torsten Albig in seinem Schlusswort Respekt vor einer außergewöhnlichen Lebensleistung: ,,Man möchte Du zu Dir sagen, weil Du so herzlich, warm, nah, zugewandt und ehrlich bist.“ Das Herz sei bei Otto Steffen viel stärker als jede andere Motivation.

2016: Otto Steffen und MP Torsten Albig Bild: Ernst-August-Ziemen

 

Noch eine Anekdote: siehe Foto. Links Schiri Ernst Harder Vater von Jens Harder und rechts der Liga Spieler Otto Steffen vom VfR Laboe und Vater von Carmen Steffen. Beide kannten sich nicht beim Fototermin. Abends sagte Jens zu seinem Vater er habe sich in ein Mädchen aus Wendtorf verliebt, wie der Vater dann fragte, wie sie heißt, sagte Jens Harder, sie heißt Carmen Steffen. Solche Geschichten schreibt nur das Leben. Besonders haben wir uns über die gemeinsame Island reise gefreut wo wir gemeinsam mit Erika und Otto und anderen Freunden tolle Erlebnisse hatten.
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Kommen wir nun zum Schluss eines bewegten Lebens.